Das herrlichste und tiefste Gefühl
Ein lesenswerter Artikel, veröffentlicht auf rubikon.news am 24. Dezember 2022
Mystik beginnt mit Sprach- und Vernunftkritik, mit der Erkenntnis, dass das, worum es geht, eigentlich unaussprechlich ist …
Glauben Sie nicht mir. Glauben Sie nicht den „Esoterikern“, „Spiris“ oder anderen fragwürdigen Personen, die Sie wahrscheinlich nicht mögen.
Glauben Sie Albert Einstein …
Naturwissenschaft, das ist doch etwas Solides, oder? Von Einstein also stammt die Äußerung:
„Das herrlichste und tiefste Gefühl, das wir spüren können, ist die mystische Empfindung. Dort liegt der Keim jeder wahren Wissenschaft. Derjenige, dem dieses Gefühl fremd ist, der nicht mehr von Bewunderung ergriffen oder von Ekstase hingerissen werden kann, ist ein toter Mensch.“
Ebenso wenig verdächtig, ein religiöser Fanatiker zu sein, ist Vincent van Gogh.
Der wunderbare Maler, der mit seinen Farben Blumen, Felder und den gestirnten Himmel über der Provence zum Leuchten brachte. Ohne von „Mystik“ oder von „Gott“ zu sprechen, macht van Gogh eine ungemein mystische Aussage, wenn er schreibt:
„Es ist richtig, bei dem Glauben zu bleiben, dass alles wunderbar ist, weit mehr, als man begreifen kann; denn das ist die Wahrheit, und es ist gut, feinfühlig und zart von Herzen zu sein, es ist schön, voller Wissen zu sein in den Dingen, die verborgen sind vor den Weisen und Verständigen dieser Welt. Es ist das Bedürfnis nach nichts Geringerem als dem Unendlichen und Wunderbaren, und der Mensch tut wohl daran, wenn er nicht mit weniger zufrieden ist und sich nicht zu Hause fühlt, solange er das nicht errungen hat.“
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